Theater in Wahn
seit 1982

Inspektor Campbell macht Urlaub. Der schrullige, aber wackere Scotland-Yard-Spürhund aalt sich im englischen Seebad Brighton in der Sonne.

Das Meer singt sein ewiges, geheimnisvolles Wogenlied. Möwen kreischen. Der Fischer, der sein Netz flickt, stimmt die Ballade von “Old Black Joe” an. Von Joe, der die Stimmen seiner Freunde hört, aus einem besseren Land. Der Inspektor hier auf Mörderfährte? Na, und ob! Campbell steht kurz vor der Pensionierung. Er könne vor Zorn in die heißgeliebte Tabakspfeife beißen. So viele Verbrecher schnappte er. Und sie nicht: die elegante Dame aus bestem Hause, die sechs Ehemänner beweinte. Mit Krokodilstränen. Und ihre Gatten beerbte, Geld scheffelte. Und ihn auch nicht, den Oberst, der sechs Ehefrauen beweinte. Mit Krokodilstränen. Und aus der Erbmasse Geld schaufelte. Campbell weiß genau, daß Mrs. Barbent und Mr. Brocklesby alle Ehen schlossen in dem Bewußtsein, die jeweiligen Partner um die Ecke zu bringen. Aus Raffgier. Und sie waren so mörderisch raffiniert, daß der Inspektor den Gerichten nicht den Hauch eines Beweises hätte liefern können. Also macht Mister Campbell Urlaub in Brighton. Denn hier gibt es Haie an Land. Hier residiert Mrs. Brabent, hoch angesehen, eine Wohltäterin der Gemeinde. Und hier macht der Oberst seit vielen Jahren erholsame Ferien mit dem Hintergedanken, in der ansehnlichen Schar der Strandnixen ein neues Opfer zu finden. Er wird fündig und merkt dabei nicht, daß ausgerechnet der Jäger ihm das schöne Wild zuführt. Die elegante und reiche Dame, vor allem: die alleinstehende Witwe. Und der alleinstehende Witwer (!!!) ist sofort verliebt. Mörderisch verliebt, versteht sich. Aus Mrs. Barbent wird bald Mrs. Brocklesby. In Brighton läuten die Hochzeitsglocken. Treulich geführt. Zu welchem Ende? Wer das verrät, ist auch ein Mörder. Ein Spannungsmörder. 

 
 
 
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